"Die
ORF-Nachwuchstalente"
Mit gewaltiger Stimme und einem Lied mit
Dialekttext von Gerhard Bronner holte sich am vergangenen Samstag die Wienerin
Marianne Mendt den ersten Platz des ORF-Nachwuchswettbewerbes für Wien,
Niederösterreich, Burgenland.
Auf dem zweiten Platz landete die zierliche Schwedin Chris Eklund, auf den
dritten Platz kam die Kärntnerin Barbara, die etwas eigenwillige chansonartige
Lieder bevorzugt.
Alle drei Bewerberinnen zählen zum "fortgeschrittenen Nachwuchs", denn sie
verfügen bereits über ORF-Aufnahmen und Schallplattenproduktionen.
Alle anderen, darunter die großartigen "One Family", die sehr starken
"Golem",
der brave Chor "Impuls 9" und die herzige Heide, hatten Pech, weil sie ja nun
aus dem Rennen sind.
Etwas problematisch waren die Entscheidungen der Jury. Man hatte den Eindruck,
hier wurde vielfach nicht nach dem gewertet, was die jungen Talente an diesem
Abend boten, sondern wie sie den Juroren von Rundfunkaufnahmen und
Studioarbeiten bekannt waren. Aber Juryentscheidungen werden immer problematisch
sein.
Das Orchester - durchwegs Starmusiker wie Salomon, Hansen oder Bachträgl -
sorgte für gute Stimmung. Kapellmeister Ernst Kugler beherrschte die Szene mit
der Souveränität eines Filmhelden der dreißiger Jahre, Evamaria Kaiser bedankte
sich ausführlich bei Kollegen und Geldspendern, Peter Machac war charmant wie
immer - und das Publikum, sofern es nicht zufällig dem Rundfunk angehörte, stand
auf und ging, als am Schluss die Siegerin ihre Nummer wiederholte.
Sehr viel Geld wurde für diese Veranstaltung ausgegeben. Nur: Der Erfolg war der
gleiche wie wo anders; junge Talente kämpfen um die ersten Sprossen der Leiter
zur Karriere. Bleibt zu hoffen, dass die ORF-Leute weiterhin mit ihnen fleißig
arbeiten. Und die großen Töne vorher waren eher unnötig. Wie sich am Samstag
gezeigt hat.
Herbert O. Glattauer
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Dieser Artikel, den ich zufällig fand, hat mich am Anfang doch sehr verwirrt, da
ich ja annahm, dass die Platzierung (1. Marianne Mendt, 2. Chris Eklund, 3.
Barbara) für das Finale wie folgt aussah.
War dann aber stark verwundert, dass nirgendwo der Name "Eric" auftaucht - der
ja eigentlich ex aequo mit Marianne Mendt gewonnen haben soll.
Doch dann machte mich das "für Wien, Niederösterreich, Burgenland"
stutzig.
Schließlich kam ich zum Entschluss, dass es sich dabei nur um eine Kritik zur
Wien-Vorausscheidung handeln konnte.