BASIC-INFOS

1952 als Gitti Doris Quehenberger in Innsbruck geboren, † 17. Mai 2015

aus Salzburg

ein Bruder (Peter Quehenberger)

komponiert, textet und spielt Gitarre

lebte zuletzt als Doris-Boris Berman in San Francisco und zählte dort zu den "avant-garde photographer and art noise diva in 1980s San Francisco and beyond"


Im Rahmen der "Show-Chance 1971" sang Doris folgenden Titel:

    "Schlaf' nicht ein" (Eigenkomposition) - 6. Platz im Finale (Solisten)
 

Jury Fehring Klein-schuster Martini Heller Philipp Ober-huber gesamt
Wertung Musik 3 3 4 4 5 5 16
Wertung Show 3 3 3 3 5 4 13
gesamt             29


 

   
     


Tochter eines Apothekers und einer sehr kreativen Hausfrau. Begann bereits als Kind Klavier zu spielen sowie erste Gedichte und Lieder zu schreiben.
Ihre Mutter bezahlte schließlich einen Tontechniker für eine Stunde beim ORF Salzburg, um Doris' erste Lieder aufnehmen zu können.
Kurze Zeit darauf wurde sie vom Nachwuchsstudio eingeladen an der Show-Chance 1970 teilzunehmen.
Mit zwei Eigenkompositionen erreichte sie zwar bei der Vorentscheidung in Linz den dritten Platz, kam jedoch nicht ins Finale.

Kurze Zeit nach ihrer Teilnahme bei der Show-Chance bekam sie einen Plattenvertrag bei der CBS und den Künstlernamen ISABELL DOMIN

1972 präsentiert sie die B-Seite ihrer ersten Single ("Du bist ..." - eine Eigenkomposition) in der Sendung Spotlight.


Auf der Rückseite ihrer zweiten Single "Ooh-Wakka-Doo-Wakka-Day" (deutsche Version des gleichnamigen Titels von Gilbert O'Sullivan)

    Isabell Domin - ist sie wirklich die "Entdeckung des Jahres"?
    Namhafte Kritiker behaupten es. Es gibt zwei einfache Möglichkeiten für Sie, das zu überprüfen:
    I. am 5.10. stellt Isabell Domin in der Sendung "Drei mal neun" (ab 20.15 Uhr im ZDF) zwei Titel aus ihrer Langspielplatte "Meine kleine Welt"
    live zur Gitarre vor: "Du hast so recht gehabt, Mama" - dies war auch ihr erste Single - und "Ich sitze auf der Kirchturmspitze".
    II. Isabell liegt hiermit ihre zweite Single vor. Es ist die deutsche Version von Gilbert O'Sullivan's "Ooh-Wakka-Doo-Wakka-Day".
    Die B-Seite ist eine weitere Auskoppelung aus ihrer LP und heißt "Bingle Bängle Boy".


Das Hamburger Abendblatt berichtete am 24. Juni 1972 über "Das Mädchen Isabell"

    "Nur weil niemand zu antworten weiß, dreh'n sich Fragen und Antwort im Kreis. Wo, sag nur wo, liegt der Sinn?" singt Isabell Domin auf ihrer LP
    "Meine kleine Welt" (CBS).
    Doch stellt man ihr selbst ein paar Fragen, ist Isabell, 20jährige Apothekertochter aus Salzburg, um keine Antwort verlegen:
    "Solange ich zurückdenken kann, steht die Musik im Mittelpunkt meines Lebens", erinnert sie sich.
    Isabell spielt Gitarre und Klavier, singt dazu ganz entzückend, formuliert aus ihren Empfindungen Liedtexte und überrascht mit perfekten
    Eigenkompositionen. Da kann man sich nur auf den kommenden Dienstag, 27. Juni, freuen:
    In der Drehscheibe des ZDF singt Isabell Domin "Du hast so recht gehabt, Mama".

 


Doris-Boris Berman
(wie sie sich später nannte) besuchte die Freie Universität in Berlin (Musikologie), die Washington University in St. Louis (Klavier und Soziologie) und das Mozarteum in Salzburg (Klavier und Musiktheorie). Mitte der 70er-Jahre verließ sie Österreich und kehrte dem deutschen Musikbusiness den Rücken zu. Ihre Plattenfirma versuchte sie immer als das "kleine Mädchen von nebenan" zu verkaufen, was ihr mit der Zeit missfiel. Sie hasste die meisten der Titel, die sie in Deutschland singen musste.
Bereits während der Aufnahme zu ihrer Langspielplatte lernte sie verschiedene Studiomusiker kennen und sie begann sich komplett zu verändern.
Über ihren älteren Bruder Peter entwickelte sich eine Begeisterung für moderne Kunst und "Aktionismus".

In Amerika lebte sie sich künstlerisch aus und begann bald als Punk-Rock-Sängerin zu arbeiten.
1979, als sie sich gerade mit ihrem Ehemann Russell Berman in Palo Alto niedergelassen haben, begann sie als "Doris-Boris Berman" tätig zu werden. Kurze Zeit später besucht sie das City College in San Francisco für Fotografie.

1981 und 1990 stellte sie eigene Werke in der Galerie Fotohoof in Salzburg aus.

Doris starb im Mai 2015 an den Folgen einer Krebserkrankung. Die New York Times veröffentlichte am 13. Mai 2015 diesen Nachruf:

BERMAN Doris Boris, 63, passed away on Mother's Day, May 10, 2015.
        Born in Innsbruck, Austria, she grew up in Salzburg and achieved recognition as a recording artist under the name Isabell Domin.
        To pursue a career as a multi-media artist she moved to the United States. She was equally at home in San Francisco, New York, Berlin and Paris.
        Her vitality and creativity touched many lives. She is survived by her children, Aniko and Max, her former husband, Russell, and her brother, Peter Quehenberger.
        Her family and many friends around the world will miss her dearly and will continue to hold her vibrant memory in their hearts.
        In lieu of flowers, please donate to Free Arts NYC. Private memorial celebration for her friends and family, Sunday, May 17, 1:30pm.

 


DISCOGRAPHIE

ISABELL DOMIN

1971 / CBS
7833

produziert von Fred Weyrich
Du hast so recht gehabt, Mama
(M: Ralph Siegel jr. / T: Fred Weyrich)

Du bist ...
(M & T: Isabell Domin)
 

 

ISABELL DOMIN

1972 / CBS
8433

produziert von Fred Weyrich
Ooh-Wakka-Doo-Wakka-Day
[Ooh-Wakka-Doo-Wakka-Day] - Gilbert O'Sullivan

Bingle Bängle Boy
(M: Isabell Domin / T: Fred Weyrich)
ISABELL DOMIN

1972 / CBS
LP "Meine kleine Welt"

produziert von Fred Weyrich
Bingle Bängle Boy

Danke
(M: Ralph Siegel jr. / T: Fred Weyrich)

Das Leben ist ein Rummelplatz
(M: Ralph Siegel jr. / T: Fred Weyrich)

Die Tage verflossen
(M & T: Isabell Domin)

Die Träume von der Liebe
(M: Charly Niessen / T: Fred Weyrich)

Du bist ...
(M & T: Isabell Domin)

Du hast so Recht gehabt, Mama

Hunderttausend Fragen
(M: Ralf Nowy / T: Fred Weyrich)

Ich sitze auf der Kirchturmspitze
(M: Charly Niessen / T: Fred Weyrich)

Meine kleine Welt
(M & T: Isabell Domin)

Schlaf' nicht ein
(M & T: Isabell Domin)

Wo liegt der Sinn?
(M: Ralf Nowy / T: Fred Weyrich)

ISABELL DOMIN

1973 / CBS
1488

produziert von Fred Weyrich
Michael
(M: Rainer Pietsch / T: Fred Weyrich)

Regen fiel aufs Paradies
(M: Rainer Pietsch / T: Fred Weyrich)

(unterstrichene LP-Titel erschienen auch auf Single)



Quellen:
vgl. Perry Vasquez http://www.perryvasquez.com (Doris-Boris Berman)
http://fotohof.at (Geburtsort, Ausbildung, Ausstellungen)
http://www.legacy.com/obituaries/nytimes/obituary.aspx?pid=174846406 (Nachruf)
https://www.youtube.com/watch?v=U2nDz3RlT8I (Dokumentation & Interview, 2008)