... Belle Schnetzler
(* 1949 - heute Belle von der Goltz)


Über Belle Schnetzler's kurze musikalische Karriere findet sich so gut wie nichts.
Belle studierte damals Literatur sowie Vor- und Frühgeschichte in Hamburg und München.
Gut, dass die Plattenfirma Hansa ein wenig über sie aus dem Nähkästchen plaudert ...

    Aus der amerikanischen Weltraumer-Stadt Huntsville stammt die 23-jährige Belle Schnetzler,
    die mit "Für immer - bis dass der Tod uns trennt" ihre erste Solo-Schallplatte vorlegt.
    Seit 1966 lebt sie in Deutschland und studiert Archäologie und Sprachen.
    "Gesungen habe ich eigentlich immer schon", erzählt sie, "allerdings ständig in Schul- und Kirchenchören".
   
    Erst mit dem Gesangsunterricht kam der Wunsch, es einmal allein zu versuchen.
    Entgegen dem Rat ihrer Gesangslehrerin, die Belle lieber in der klassischen Musik angesiedelt hätte, entschied sie sich, es mit Pop zu versuchen.
    Peter Meisel hörte ein Demonstrationsband von ihr und entschied - Belle wird von mir produziert.

    Zwei Titel aus der amerikanischen Bestseller-Liste hat die schöne Belle für ihre deutsche Platte bekommen:
    "The first Time ever I saw your Face" ist viele Wochen Nr. 1 in den USA gewesen, und auch:
    "Follow me" ist ein anspruchsvoll-schöner Folk-Rock-Titel aus den US-Charts.
    Zweifellos: Alle Zeichen deuten auf eine bedeutsame Karriere für Belle Schnetzler.
   
    P.s.: Peter Meisel entdeckte und produziert auch Juliane Werding.

    Hansa 12 201 AT, Für immer - bis das der Tod uns trennt (The first Time ever I saw your Face) / Folge mir (Follow me), 1972   

    [A-Seite] M: Ewan MacColl / dt. T: Fred Jay
    [B-Seite] M: John Denver / dt. T: Fred Jay
    Produzent: Peter Meisel

 


 Das schrieb die Presse über Belle:
   
  US-Maid (Hamburger Abendblatt, 30. September 1972)
  
Aus dem fernen Amerika nach Bützfleth bei Stade verschlug es die US-Maid Belle Schnetzler.
  Grund: Als ihr Vater zur europäischen Niederlassung einer amerikanischen Firma versetzt wurde,
  mochte die Tochter sich nicht von ihm trennen.
  Mitgebracht hat Belle Schnetzler ihre musikalischen sprachlichen Talente: Den Roberta-Flack-Titel "The first Time ever I saw your Face"
 übertrug sie als Single-Einstand für den bundesdeutschen Markt in "Für immer, bis dass der Tod uns trennt" (Hansa).

 

    Indianologie ist für Belle ein Stück Familienforschung (Hamburger Abendblatt, 9. Februar 1973)
   
Die 23 Jahre alte blonde Ingenieurstochter aus Stade, Belle Schnetzler, schmückte sich gerne mit fremden Federn.
    Gleichzeitig mit dem Buch des Hamburger Indianerforschers Dietmar Carsten ("Letzte Inseln der Glückseligkeit", Econ-Verlag)
    kam Belles Singleplatte Nummer zwei heraus. "Winter" heißt ihr Lied nach Text von Fred Jay und Musik von Horst Zimmermann.
    Am Montag wird sie beim RIAS Berlin in einer Jimi-Hendrix-Show singen, am 24. Februar in der Schaubude.
    Der Indianerschmuck stammt aus Carstens wertvoller Sammlung.
    Der 36 Jahre alte Wissenschaftler und Belle Schnetzler lernten sich im New Yorker Natur-Museum kennen,
    als ihr der Hamburger als Studienberater für Indianologie empfohlen wurde.
    Bei ihrem Völkerkundestudium interessierte sich die junge Frau, die das Singen als Hobby im Internat Salem lernte, besonders für Indianer.
    Sie ist in 15. Generation Nachkomme einer Indianerprinzessin, die im 17. Jahrhundert einen englischen Fischer geheiratet hatte.
    Der Stammeshäuptling gab damals 64 Quadratkilometer Land als Mitgift.

   
Belle (Hamburger Abendblatt, 26. Mai 1973)
   
Belle Schnetzlers Ururahne in Amerika heiratete im 16. Jahrhundert eine Indianerin, deshalb lässt sich Belle gerne im Indianerkostüm sehen.
    Heute wohnt sie in Bützfleth bei Stade, hier tüftelt sie noch an den letzten Feinheiten für die neue Single "Sweet Love of Mine" (Ariola),
    die bald erscheinen soll. (Ob diese Single je erschien - und wenn ja, unter welchem Pseudonym ist bis heute nicht bekannt)
    In Stade und Bremen wird Belle während der Sommermonate in mehreren Diskotheken zu hören sein.
 


    Im Gespräch mit Belle über ihre damalige Zeit in Deutschland:
    "Ich habe gerne in Deutschland gesungen. Obwohl die Lieder mittelmäßig waren, war's damals egal, hauptsache Publicity.
    Ich war mit meinen Liedern nie zufrieden und musste immer die jeweiligen Lieder singen, die von gerade verfügbaren Komponisten vorgeschlagen wurden -
    sehr frustrierend. Da ich selbst keine Lieder schrieb war ich den Produzenten ausgeliefert. So waren es großteils aus dem Englischen übersetzte Songs - alles nichts Neues.
    Dazu wollte ich in Englisch singen (meiner Muttersprache), musste aber deutsch singen - verwunderlich, da sich Englisch viel besser verkaufte.
    Da ich keinen Akzent beim Singen hatte, klangen meine Lieder akzentfrei auch nicht so "charmant" wie bei Peggy March oder Gitte.
    Mein Auftritt in der ZDF-Hitparade war aufregend. Allerdings fand ich mein Lied zu langsam und etwas zu traurig für die Hitparade,
    aber sie wollten etwas Neues probieren.
    Ich fand mich auch zu "bieder" und nicht flott genug, was meine Garderobe betraf - aber auch das wurde alles vorgeschrieben.
    Heutzutage machen die Künstler was sie wollen, damals waren viele enttäuscht."

 

     

Weitere Schallplatten-Produktionen

BELLE & HORST (HORNUNG)

1971 /
Philips
6003 157
Wir wollen morgen auch so glücklich sein wie heut'
[IN THIS WORLD WE LIVE IN] - Remo & Josie
(M: Remo Germani / dt. T: Fred Weyrich)

Jungle Jim
[JUNGLE JIM] - Pete Pantechnicon
(M: Ronnie Scott & Marty Wilde / dt. T: Fred Jay)

 

 

 

 

 



Horst Hornung produzierte, komponierte und textete später für Sängerinnen wie Maggie Mae und Ramona (letztere hat er auch geheiratet!)

1973 / Hansa
12 506 AT

produziert von Peter Meisel
Winter
(M: Dieter Zimmermann / T: Fred Jay)

Er geht neben mir
[JULIE THROUGH THE GLASS]  - Carly Simon
(M: Carly Simon / dt. T: Fred Jay)
SALLY FLINCH

197
4 / Omega (NL)
OM 36.183

1974 / Fable (AUS)
FB-217
Let's start the whole World singing together
[FAHRENDE MUSIKANTEN] - Nina & Mike

Top Brass Shocking Trip Part II - Jack White & Orchester
 

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