... Ilan & Ilanit
(* 1941 als Shlomo Tzach und 1947 als Hanna Drezner-Tzakh)
Das schrieb die Plattenfirma auf der Rückseite ihrer ersten LP:
Ilan ist der Baum und Ilanit das Bäumchen: ein
schwarzhaariger Junge und ein blondes Mädchen aus Israel.
Baum und Bäumchen werden in den Himmel wachsen, in dem die
großen Karrieren strahlen.
Wir wagen diese Prophezeiung, wir wagen sie fröhlichen, aber
nicht leichtfertigen Herzens.
Zum dritten Mal, seit es twen-Schallplatten gibt, startet
twen eine Karriere.
Das erste Mal: Abi und Esther Ofarim - deren erste Platte war
eine twen-Platte.
Das zweite Mal: Katja Ebstein - ihre erste Platte, im
September 1969, war eine twen-Platte.
Heute, nach ihrem spektakulären dritten Platz im "Grand Prix
d'Eurovision", wird Katja schon international gerühmt.
Und nun also: Ilan und Ilanit. All unsere guten Wünsche
hängen wir an Baum und Bäumchen, Schalom für Ilan und Ilanit!
In wenigen Jahren haben die beiden es verdammt weit gebracht.
Aus den beiden sind Stars geworden.
Der Pariser Olympia-Hall-Chef Bruno Coquatrix liegt ihnen
fast zu Füßen, die Londoner Albert-Hall öffnete ihnen weit die Tore,
um sie einem Publikum "vorzuwerfen", das sie rasend
verschlang.
1970 sind sie der Programmhöhepunkt nobler Night-Clubs
zwischen Zürich und dem nordischen Västeras,
sind sie die Show-Königskinder der Ostküste der Vereinigen
Staaten, vom Palace am Broadway bis hinüber zum Westen Kaliforniens:
Hollywood, dem Garten Eden der großen Stars.
In der Branche werden sie auf "I und I" abgekürzt, eine
Kurzsignatur für schnelle Musikkarriere made in Israel,
ein geeignetes Impressum für musikalische Qualitätsartikel.
Ein geeignetes Markenzeichen auch für alle kommenden Produkte
vom Skistock bis zur Unterwäsche,
die man mit in Ilan und Ilanits Namen anfertigen wird, wenn
sie einmal "ganz oben" sein werden.
Ilanit, schlank und zart, mit schönen Beinen, so dass man
lieber die Treppe drei Schritte hinter ihr hinaufgeht,
diese Ilanit möchte oder will gerne ein Mandelbäumchen sein,
mit zarten Knospen versteht sich.
Ilan, der große dunkle Bär, der immer tanzt und munter lacht,
hat andere Wünsche: Wenn es schon sein muss, dann ein Baum,
groß und vertrauensvoll, unter dem man sich ausruhen kann.
Stimmen tut keines von beiden.
Sie sind einfach junge moderne Menschen aus der westlichen
Hemisphäre,
passen auf jeden Boulevard im Frühling und in jede
Wintersportszenerie.
Seit fast fünf Jahren arbeiten Baum und Bäumchen zusammen,
wachsen zusammen, und wie's der Teufel will, sind beide am 12. geboren.
Sie im September 1947, er im Februar 1941. 1969 traten Ilan
und Ilanit bei der Oscar-Preisverleihung auf.
Schon vorher bekamen sie in ihrer Heimat den Musik-Oscar und
den biblisch vorbelasteten, aber volkstümlichen "David" in Bronze verliehen.
Titel wie "beliebtestes Schlagerpaar" und ähnliche
Kreuzchenumfragen gingen längst zu ihrem Vorteil aus.
In Israel waren ihre Schlager ihre Schlager aus den Top-Ten
kaum zu verdrängen,
und ihre Titel waren noch und schon die Hits der Paraden,
als sich andere bereits nach neuen Instrumenten oder einem
anderen Gag umsehen mussten,
damit man sie in den Funkhäusern und Plattenkonzernen noch
gerne sah.
Ihre Musik brachte niemandem Sorgen, sondern allen nur Geld.
Ilan und Ilanit sind eine Verbindung, in der das Mädchen
singt und er begleitet und beide love und flowers in den tristen Alltag bringen
wollen.
Politisch wollen sie sich nicht äußern, dennoch fühlen sie
sich als Botschafter.
Botschafter des kleinen geplagten Landes.
Botschafter der Liebe und Brüderlichkeit.
Ilan und Ilanit haben eine risikolose Zukunft vor sich.
Ein Mädchen, schick, modern und selbstbewusst mit einem
netten Hauch immer wirksamen Jungmädchen-Charmes.
Und ein Junge mit dem sympathischen Lächeln eines
italienischen Starfußballers.
Für ein Jahrhundert wird es nicht reichen, denn in der
Musikwelt lebt man schnell,
doch ein paar Jahre können sie schon in die
Schranken fordern.
Ariola/TWEN, LP "Jlan / Jlanit", 1970
Weitere Schallplatten-Produktionen
JLAN & JLANIT 1969 / Ariola (TWEN) LP "Jlan & Jlanit" |
Ce n'etait pas en vain Dieses Jahr, dieses Jahr Ding Dang Dong E doce morrer no mar El Preso Numero nueve Gogly Gogly Kilimanjaro Kumbayah Midnight has gone Rot war der Mond Shabat-Song Viele schöne Träume warten Yehezkel |
|
1970 / Ariola LP "Folksongs der Welt" |
Ce n'etait pas en vain Ding Dang Dong E doce morror no mar El Preso Numero nueve Gogly Gogly Kilimanjaro Kumbayah Midnight has gone Raindrops keep fallin' on my Head Rot war der Mond Shabat-Song Viele schöne Träume warten Wait an' see Yehezkel |
|
1970 / Ariola RR 10 018 |
Bang Bang Ringoly |
|
1970 / Ariola 10 217 AT |
Dieses Jahr, dieses Jahr Ringoly |
|
1970 / Ariola 10 379 AT |
Bäng Bäng Frei wie ein bunter Vogel |
|
1970 / Ariola 14 540 AT |
Dieses Jahr, dieses Jahr [BASHANAH HABAHAH] (M: Nurit Hirsch / dt. T: Fini Busch) Rot war der Mond (M: Trad. / dt. T: Fini Busch) |
|
1970 / Ariola (S*R International) 42 797 (EP) |
Dieses Jahr, dieses Jahr [BASHANAH HABAHAH] (M: Nurit Hirsch / dt. T: Fini Busch) Ding Dang Dong (M: Moshe Wilensky / dt. T: Fini Busch) Kumbayah (M: Trad. / dt. T: Fini Busch) Rot war der Mond (M: Trad. / dt. T: Fini Busch) |
|
1970 / Ariola 14 710 AT produziert von Hans Blum |
Sweet Malaika (M: Hans Blum / T: Fred Weyrich) Liebe im April (M: Hans Blum / T: Fred Weyrich) |
|
1971 / Ariola 14 787 AT |
Das ist die Liebe [I THINK I LOVE YOU] Wo ist das schöne Land? |