CHRIS EKLUND (dingi, 13. Februar 1972)
---> der Text dafür muss bereits Mitte 1971 entstanden sein (aufgrund der Daten der Single-Veröffentlichung in Deutschland)

PROMINENTE SCHREIBEN FÜR EUCH ...


(Foto: © Tillinger)

Ich lernte Chris Eklund bei verschiedenen Veranstaltungen kennen und schätzen.
Was mir an diesem zierlichen Persönchen aus Schweden sofort auffiel, war die überdurchschnittliche Musikalität und - das ist äußerst selten - die Bescheidenheit, die Chris angenehm von manchen ihrer Kollegen unterscheidet. Daher erfreut sie sich allgemeiner Beliebtheit in dieser von Intrigen und Lügen so durchsetzten Showbranche.
Nachdem sie nun auch bei den deutschen Rundfunkstationen oft zu hören ist und trotzdem am Boden der Tatsachen blieb, war es für mich ein besonderes Vergnügen, sie zu bitten, für euch, liebe "dingi"-Leser, zu schreiben und ein wenig aus ihrem jungen Leben zu plaudern.

Hier ist nun ihr Bericht, zu dem ich euch viel Vergnügen wünsche.

Herzlichst euer, Hannes Patek
   

Liebe "dingi"-Leser!

Einmal darf ich also selbst etwas über mich schreiben - irgendwie freue ich mich auch, denn erstens schreibe ich nun einmal gerne, wenn auch über andere Dinge als mich selbst, zweitens kann ich einigermaßen sicher sein, dass einmal die Wahrheit geschrieben wird. So viele haben schon versucht, etwas aus mir zu machen, was ich in Wirklichkeit gar nicht bin. Ich glaube, im Grunde bin ich ein ziemlich gewöhnliches Mädchen. In meinem Kopf schwirren wohl sehr viele Gedanken umher, aber die sind weder enorm progressiv noch altmodisch. Ich denke, ich versuche in dieser Zeit und mit dieser Zeit zu leben und das Beste daraus zu machen.

So, ich werde euch zuerst einige trockene Daten aus meinem bisherigen Leben aufzählen: Ich wurde in Stockholm geboren, habe dort, abgesehen von einem einjährigen Aufenthalt in den USA, meine früheste Jugend verbracht und auch maturiert. Derzeit studiere ich aber Medizin in Wien. Wenn alles gut geht, hoffe ich irgendwann im Verlaufe des heurigen Jahres mit meinem Studium fertig zu sein.

Und jetzt zur Musik - die Musik war immer schon etwas Wichtiges in meinem Leben. Ich glaube, ich war acht Jahre alt, als ich für meine Klassenkameraden zur Jahresabschlussfeier ein "Blumenmusical" geschrieben habe. Allerdings war das eigentlich ein Potpourri bekannter Kinderlieder, mit meinen Texten dazu. Seitdem habe ich mich doch etwas weitergebildet, und heute schreibe ich auch die Musik zu meinen Texten.
In Schweden habe ich elf Jahre lang Klavier studiert, vor sechs Jahren bekam ich zum ersten Mal eine Gitarre in die Hand und habe mir seitdem selbst das Gitarrespielen beigebracht - ich spiele wohl auch danach, aber zum Komponieren genügt es. Am liebsten komponiere ich nämlich mit der Gitarre. Bei meinen Veranstaltungen singe ich auch immer wenigstens ein Lied mit der Gitarre - ich mache das eben gern, und das Publikum ist eigentlich immer sehr nett und übersieht die kleinen Schwächen in meinem Spiel.

Dass ich in Österreich überhaupt bekannt geworden bin, habe ich dem ORF zu verdanken, insbesondere natürlich Ö3, und wenn ich in diesem Zusammenhang Namen nennen darf, dann in erster Linie die von Evamaria Kaiser und Ernst Kugler. Vor zwei Jahren haben sie es gewagt mit mir die allerersten Aufnahmen zu machen - heute sind die Produktionen schon recht zahlreich -, und ich möchte diese Gelegenheit einmal ergreifen, um mich sehr herzlich bei ihnen zu bedanken, die mir den ersten Schritt ermöglicht haben.
Mein erster Erfolg war: "There can't always be Sunshine", auch auf Platte erhältlich. Bekannt wurden auch insbesondere: "You just let her go", "It's not easy" (auf der Talente-70-LP), "Early Hours", "Take a good Look at him". Vor einigen Wochen habe ich meine erste Platte in Deutschland aufgenommen.

Sie ist zwar noch nicht auf dem Markt, aber die Titel kann ich schon verraten: "Es liegt an dir allein" und "Wem gehört sie Sonne". Die Musik stammt diesmal nicht von mir, sondern von Henry Mayer, und ich empfinde es als eine besondere Ehre, dass dieser große kleine Mann sich die Mühe genommen hat, speziell für mich etwas zu schreiben.

Auf meinem Programm für die nächste Zeit stehen viele öffentliche Veranstaltungen, außerdem habe ich etwa 10 neue Lieder im Kopf, die ich ausarbeiten muss. Im Herbst hatte ich Auftritte im deutschen Fernsehen sowie neue Produktionen - aber vor allem geht noch mein Studium. Wichtige Prüfungen sind noch abzulegen, also viel harte Arbeit. Aber wenn ich auch manchmal etwas müde und abgespannt bin - langweilig ist mir nie. Mein armer Mann kommt zwar manchmal ein wenig zu kurz (ich bin seit 1 1/2 Jahren mit einem Wiener verheiratet), aber er trägt es mit Fassung und viel Geduld, wenn er sich manchmal selber Spiegeleier und Schinken machen muss - obwohl ich sehr gerne koche. Nur Zeit muss man eben haben ...

Mit vielen lieben Grüßen eure Chris Eklund

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