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BASIC-INFOS
1937 als Gerald Florian Messner in Bad
Eisenkappel/Kärnten geboren |
Im Rahmen der "Show-Chance 1971" sang Sascha Dorian folgenden Titel:
"Gedanken kommen"
(Eigenkomposition) - 7. Platz im Finale
(Solisten)
Jury | Fehring | Kleinschuster | Martini | Heller | Philipp | Oberhuber | gesamt |
Wertung Musik | 3 | 4 | 3 | 3 | 13 | ||
Wertung Show | 3 | 3 | 5 | 4 | 15 | ||
gesamt | 28 |
Die Geschichte von
einem der auszog, die Musik zu erforschen
Bereits vor Jahrzehnten hat der Eisenkappler Gerald Florian
Messner seiner Unterkärntner Heimat den Rücken gekehrt,
um – nach
erfolgreichen Jahren auf deutschsprachigen Bühnen – ausgerechnet sein Glück in
der bulgarischen Musikethnologie zu finden.
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Dem 1937 in Bad Eisenkappel geborenen Gerald
Florian Messner wurde nicht nur die Liebe, sondern auch das Talent zur Musik
bereits in die Wiege gelegt. Nach dem Besuch des Gymnasiums und der
Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt entschied er sich gegen das Dasein als
Volksschullehrer, begann ein Studium der Musikwissenschaften und bewarb sich am
Max-Reinhardt-Seminar in Wien, wo er gemeinsam mit Erika Pluhar, Marisa Mell und
Heideline Weis studierte. Kurzzeitig war er auch Mitglied des Klagenfurter
Madrigalchors.
1961 debütierte er als 'Gerald Florian'
in Dostojewskis „Der Idiot“ am Volkstheater Wien. Es folgten Engagements an
großen Häusern in Berlin, Hamburg, Klagenfurt, Luzern und Wien sowie zahlreiche
Rundfunk-, Film- und Fernsehproduktionen, u.a. sang er im kroatischen Fernsehen
die "Zigeunerballaden" von Lorca.
Es folgten Aufnahmen und
gemeinsame musikalische Aktivitäten mit seiner Schwester Helga, die Musik
studierte und leider 1972 mit 21 Jahren bei einem Unfall ums Leben kam.
Während ihrer Schulzeit im Musisch-Pädagogischen Gymnasium Klagenfurt wirkte sie
unter anderem als Mutter in Brecht-Weill's "Jasager" an der Seite von Erika
Wildhaber mit.
1971 beginnt der Bariton als „Sascha
Dorian“ (Sascha aufgrund seiner slawischen Wurzeln und Dorian
in Anlehnung an Florian) zudem auch als Protestsänger mit zeitkritischen und dadaistischen
Chansons auf sich aufmerksam zu machen. Ö3-Legende Evamaria Kaiser überredete
und schleuste ihn
in den von ORF und Ö3 initiierten Talentwettbewerb „Show-Chance“ ein. Mit seiner
Eigenkomposition „Gedanken kommen“ - die vermutlich ein wenig zu
anspruchsvoll war - lief er unter ferner liefen und belegte den siebten (und
somit gleichzeitig letzten) Platz im Finale. Zu der ursprünglich geplanten
Schallplatte kommt es auch nicht mehr.
Schuss vor den Bug
brachte neue Interessen hervor
Ein Herzinfarkt
mit 32 Jahren (am Tag vor der Premiere von "Der Mann von La Mancha" in
Klagenfurt - ein Musical, das er eigentlich nie wieder spielen wollte!), der von
den Ärzten fast übersehen worden wäre, führte zu einer langsamen Abwendung vom
Theater und Hinwendung zur Wissenschaft.
„Ich
wollte immer so viel wie möglich erleben und musste dann leider erkennen, dass
es so nicht mehr weitergeht. Ich begann mich nun verstärkt mit anderen Themen zu
beschäftigen!“, berichtet Messner in der Retrospektive.
1975
promovierte er zum Doktor der Musikwissenschaften. Seine Dissertation und
Forschungsarbeit über einen Chor von alten Bulgarinnen aus Bistrica („Bistritsa
Babi“) und deren „Schwebungsdiaphonie“ führte dazu, dass besagte 2005 in die
„UNESCO-Liste des immateriellen Welterbes der Menschheit“ aufgenommen wurden.
Seine Forschungen führten ihn auch nach Papua Neuguinea. Am 27. Dezember 1985
wanderte er nach Australien aus - und wurde unfreiwillig Zeuge eines
Terroranschlages (drei Palästinenser mit Handgranaten und Maschinenpistolen
bewaffnet) auf den Flughafen Wien-Schwechat, den er glücklicherweise unbeschadet
und unverletzt überlebte.
Neue Herausforderungen
Messner, der weltweit an mehr als zwanzig Universitäten
tätig war und gefragter Spezialist im Fachbereich der Ethnomusik ist, lebt mit
seiner Frau Lala in Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Darüber
hinaus gibt er an dem von ihm gegründeten „Studio for Essential Skills and
Knowledge“ sein Wissen an Schauspieler und Sänger weiter, ist bildnerischer
Künstler, Verfasser von eigener Lyrik und erarbeitet mit seinem Ensemble „Capella
Floriani“ dramatische Konzerte (beispielsweise über das Leben der Hildegard von
Bingen).
So verwandelte er den zweiten Teil von Mozart's Zauberflöte
(nur als Fragment überliefert) in ein Theaterstück, das
er „Queen of the Night's Revange“ nannte und selbst in Sydney inszenierte.
Ins Kärntner Unterland verschlägt es ihn aber dennoch immer wieder gern (unter
anderem um seine Tante zu besuchen). Hier findet er die Zeit um sich auch
verstärkt mit dem Vergessenen und Verdrängtem auseinanderzusetzen. Langweilig
wird ihm jedoch nur sehr selten: „Das Leben ist viel zu schön, um es zu
ernst zu nehmen!“
Seinen täglichen Kopfstand lässt er sich aber auch
hier nicht nehmen.
Film & Fernsehen:
Künstlername "Gerald Florian" (kleiner Auszug)
Ausstrahlung | Titel | Sender | Regie | Rolle |
1966/07/14 | Alibi für James | ORF | Rudolph Cartier | Sergeant Daniels |
1967/09/21 | Oberinspektor Marek - Folge 5: Mädchenmord | ORF | Herbert Fuchs | Rettungsarzt |
1967/11/01 | Zwischenfall in Antiochia | ORF | Jörg A. Eggers | Rudolf |
1969/09/07 | Begegnungen am Quai | ORF | Mladen Raukar | Hauptrolle |
1970/04/07 | Alkeste - Die Bedeutung, Protektion zu haben | Kino | Antonis Lepeniotis | Apollo |
1970/12/11 | Aktenzeichen XY ungelöst - Folge 32: Fall "Postraub" | ORF/ZDF | Kurt Grimm | Besitzer der Autowerkstatt |
1971/08/20 | Aktenzeichen XY ungelöst - Folge: 39 Fall "Schachernalmhütte" | ORF/ZDF | Kurt Grimm | Erhebungsbeamter |
1971/09/11 | Show-Chance | ORF | als Sänger | |
1972/01/23 | Libussa (Grillparzer) | ORF/ZDF | Karl Paryla | Arbeiter |
1974/04/05 | Aktenzeichen XY ungelöst - Folge: 65 Fall "Ungebetener Trauergast" | ORF/ZDF | Kurt Grimm | Polizeibeamter |
1974 | Das Manifest | Kino | Antonis Lepeniotis | Emilio Burga |
197? | In der Strafkolonie (Kafka) | ORF | ||
1981/06/07 | Okay - Folge 82 (Musik- und Kultursendung) | ORF | als Gesprächsgast | |
1981 | Biographisches - Besichtigung einer alten Stadt (Fernsehbearbeitung von Texten Ingeborg Bachmanns) |
ORF | Wolfgang Steuer | |
1984 | Der Fall Harrer | Kino | Antonis Lepeniotis | Kolmer |
1996 | Murder Call |
Theater:
Künstlername "Gerald Florian" (kleiner Auszug)
Jahr | Stück | Autor/Komponist | Location | Regie | Rolle |
1961/12/29 | Der Idiot | Fjodor Dostojewski | Volkstheater Wien | Leon Epp | |
1962/03 | Ein Inspektor kommt | John Boynton Priestley | Volkstheater Wien | ||
1965/10/22 | Die heilige Johanna der Schlachthöfe | Bertolt Brecht | Volkstheater Wien | Gustav Manker | |
1966/04/01 | Blauer Montag | Theater der Courage | Otto Ambros | ||
196? | Andorra | Max Frisch | Stadttheater Luzern | ||
196? | Der Geizige | Moliére | Stadttheater Luzern | ||
196? | West Side Story | Leonard Bernstein | Theater an der Wien | ||
1968/01/04 | Der Mann von La Mancha | Dale Wasserman | Theater an der Wien | Dietrich Haugk | |
196? | Der Mann von La Mancha | Dale Wasserman | Berlin | ||
196? | Der Mann von La Mancha | Dale Wasserman | Klagenfurt | ||
1981/09/18 | Der Mann von La Mancha | Dale Wasserman | Theater an der Wien | Wilfried Steiner |
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"Alkeste - Die Bedeutung, Protektion zu haben" (1970) | "Alkeste - Die Bedeutung, Protektion zu haben" | "Begegnung am Quai" |
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"In der Strafkolonie" (Kafka) | "In der Strafkolonie" (Kafka) | |
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"Der Mann von La Mancha" - Wiederaufnahme 1981 im Theater an der Wien | "Der Fall Harrer" (1986) |
(Bildüberbringer: Gerald Florian Messner)
weitere Titel aus seinem Repertoire und Rundfunkaufnahmen als "Protestliedermacher" in den frühen 70ern | Dann freu'
ich mich (1971) (M: Hans Salomon / T: Maximilian Wolff) Die einen obenan und untenauf (M & T: Sascha Dorian) Er lag so schwer - Helga Messner (M & T: Gerald Florian Messner) Es war amol und is net mehr (M & T: Sascha Dorian) Gedanken kommen (1971) (M & T: Sascha Dorian) Kinderkummer (1971) (M & T: Sascha Dorian) Krail' auße (M & T: Sascha Dorian) Su le Pont Mirabeau - Helga Messner (M & T: Gerald Florian Messner) Warum sind wir nicht wie die Kinder? (1971) (M: Maximilian Wolff / T: Maximilian Wolff & Alfred Zellinger) Was i will das hab i (M & T: Sascha Dorian) |