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BASIC-INFOS aus Wien 1940 als Elisabeth Gerda Berndorfer geboren geschieden, 1 Sohn (Stefan * 1963) wurde als "österreichische Piaf" bezeichnet
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Unglaublich glücklich bin ich darüber, dass ich Gerda Berndorf wieder gefunden habe.
Wobei - eigentlich hat sie ja mich gefunden.
Nachdem bereits seit Jahren das Gerücht kursierte, sie sei bereits in den
80er Jahren verstorben, erkundigte ich mich direkt bei Richard Österreicher
über ihren Verbleib.
Und - so schnell konnte ich gar nicht schauen - erhielt ich eine nette
E-Mail von ihr.
Wie heißt es so schön: "Totgesagte leben länger" - und Gerda erfreut
sich bester Gesundheit.
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Allgemein |
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Ihre musikalischen Anfänge begann sie als Gerda Nord. Warum
sie ihren zweiten Namen (statt Elisabeth) verwendete kann sie gar nicht mehr
genau sagen, es war halt einfach so. Heute wäre sie wohl - aufgrund des
internationalen Marktes - auch auf der Bühne eine Elisabeth
geblieben.
Zum Künstlernamen Berndorf kam es nach einer Begegnung mit Hazy
Osterwald. Dieser riet ihr, doch einfach das -er ihres Nachnamens zu
entfernen.
Insgesamt war sie etwa 30 Jahre als Sängerin tätig - nimmt man den
Gesangsunterricht und den Abschluss als Moderatorin von "Tanzmusik auf
Bestellung" dazu.
Nette Erinnerungen verbindet sie mit ihrer Gesangskollegin Chris Eklund, mit
der sie auch privat gerne Tee trank.
Im April 1963 kommt ihr Sohn Stefan zur Welt; Anfang der 70er Jahre
heiratet sie einen Außendienstmitarbeiter der REX-Plattenfirma - die Ehe hält
jedoch nicht lange.
1964
vertritt sie als Gerda Nord Österreich (gemeinsam mit Fred Perry,
Heidi Molnar, Heinz Wimmer und Teddy Binder) beim Heist Song Festival
in Knokke.
Mitte der 60er-Jahre war sie mit Udo Jürgens
und Hannelore Auer
auf Tournee.
1967
vertritt sie als Gerda Berndorf Österreich beim 7.
International Music Festival
in Sopot/Polen
(17. bis 20. August).
Hier singt sie unter anderem
"Friedlandia" (10. Platz im Finale), "Powrocisz tu"
und "The Minute-Waltz".
1968
vertritt sie als Gerda Berndorf Österreich (gemeinsam mit Marika Lichter) am 9. März beim
Golden Stag Festival in Rumänien.
Hier singt sie "Quand a mon Age" (die fanzösische Version
des rumänischen Titels "La Anii mei" von
Pompilia Stoian).
Show-Chance |
1969 nimmt sie an der ersten Show-Chance 1969 teil. Ihren Erinnerungen zufolge hat sie sich nicht selbst beworben, sondern wurde von Evamaria Kaiser angemeldet.
"Der positive Aspekt an der Show-Chance-Teilnahme bestand jedoch darin, dass ich Evamaria Kaiser kennenlernte, mit der mich jahrelange 'Tingeleien' und auch Urlaube verbanden. Und das ist eine unvergessliche Zeit und die Erinnerung an unglaublich viele Events ist nah und lebhaft." |
Auch Gerda bestätigte mir, dass Evamaria Kaiser
nicht gerade anspruchsvoll bei der Auswahl von Veranstaltungen war. Das
Wichtigste war: Hauptsache Auftrittsmöglichkeiten für die jungen Talente. So
waren elegante Clubs eher in der Minderheit. Doch Gerda ließ sich davon
nicht irritieren. Selbst im Bierzelt veränderte sie ihr Repertoire nicht und
sang auch dort französische Chansons, wie zum Beispiel das bekannte "Non,
je ne regrette rien".
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Gerda im Finale
1969 |
"Frag' die Liebe im Herbst" im Show-Chance-Finale
Jury | ??? | Egger | Krautgartner | Langer | ??? | Philipp | Heinrich | Gaisbauer | Kaiser | Opratko | gesamt |
Wertung | 7 | 5 | 5 | 7 | 6 | 3 | 3 | 3 | 6 | 7 | 52 |
im Show-Chance-Finale |
Weitere musikalische Erfolge |
1970
unterschreibt sie einen Vertrag bei der deutschen Plattenfirma
POP-MUSIC (gehörte damals zur Metronome) Lai, lai, lai, es geht alles vorbei / Baby Jasmin (1970) Märchenerzähler / Schrei' deine Träume in den Wind (1971) Eine lustige Anekdote zu der Zusammenarbeit: Die Plattenfirma wollte unbedingt eine blonde Sängerin. Gerda weigerte sich allerdings partout ihre Haare blond zu färben. So kam es dann dazu, dass sie sowohl für die Fotoaufnahmen, als auch Promo- und Fernsehauftritte mit einer blonden Perücke erschien. Mit "Lai, lai, lai, es geht alles vorbei" trat Gerda Berndorff in der 12. ZDF-Hitparade am 18. April 1970 in Berlin auf. Neben der blonden Perücke trug sie eine schwarze Hose mit breitem Gürtel und einen schwarzen Rollkragenpullover. |
1971
erscheint die Nachfolge-Single: Märchenerzähler / Schrei' deine
Träume in den Wind
Das Bildcover zeigt Gerda beim Auftritt in der ZDF-Hitparade. Sehr
praktisch, da (vermutlich) aufgrund von schlechter Lagerung die
ZDF-Hitparaden-Folgen 2 bis 25 unwiderruflich zerstört sind. Was
doppelt schade ist, da genau in diesem Zeitraum irrsinnig viele
(interessante) "musikalische Eintagsfliegen" dort auftraten.
Wie mir Gerda in einem persönlichen Gespräch verriet, konnte sie sich mit
diesen vier Titeln nicht identifizieren.
Auch wieso gerade "Lai, lai, lai ..." für die Hitparade ausgesucht wurde, war
ihr unbegreiflich, da es sich ja nur um ein seichtes Schlagerchen
handelte ...
Die Titel wurden in München aufgenommen. Nach "Märchenerzähler" wurde die
Zusammenarbeit beendet.
In der Schweiz dreht sie den Film "Immer die verflixten Weiber", die
genauen Umstände wie es dazu kam sind ihr nicht mehr bekannt.
Im Film ist sie spielend und auch singend ("So long, Goodbye") zu sehen und
zu hören.
1973
Im Herbst 1973 erscheint bei der deutschen Plattenfirma REX die
LP "Diamanten haben keinen Hunger" als Gerry Berndorff.
Der Name Gerry wurde ihr von dem deutschen Texter Karl-Heinz
Otto "verpasst", weil es angeblich besser für den deutschen Markt wäre
...
Die LP, mit 12 zeitlosen Chansons, ist qualitativ hochwertig gemacht.
Mitgewirkt haben bekannte Komponisten wie Hans Hammerschmid,
Hans-Martin Majewski, Richard Österreicher, Rolf-Hans
Müller und Sylvester Levay.
Die Texte lieferte Karl-Heinz Otto.
Ihre Plattenfirma schrieb folgendes: GERRY BERNDORFF - eine
Stimme für Kopf und Ohr
Sie ist die meistgespielte Interpretin
Österreichs. G.B. ist in Wien so beliebt wie die Straßenbahn in San Francisco.
Und so verlief der Weg nach oben: Gesangsunterricht bei einer
Wiener Opernsängerin.
Intensiver Ballettunterricht bei der farbigen
Choreographin Lola Braxton.
G.B. kann eine 27jährige Lebenserfahrung und eine 6jährige
Berufserfahrung aufweisen - als Profi, versteht sich.
Tourneen mit Roy Black, Udo Jürgens und Carlos Otero. Sie
blickt auf zig ORF-Aufnahmen zurück.
TV-Sendungen in Österreich: Spotlight, Shows mit Heinz
Conrards, Gerhard Bronner und dem Bunten Wagen. Viele Galas.
August und September '73 ging G.B. mit der Ambros Seelos Band
auf eine Gastspielreise nach Hongkong und Manila.
Die Presse quittierte ihre Leistung so: "Gerry Berndorff
übersetzte vollendet, was mit der Phrase 'the brightest Show in Town'
gemeint ist!"
G.B.: "Ich möchte auf der Bühne nicht nur Sängerin, sondern
auch Schauspielerin sein." Nun mach das mal einer mit ihren bisherigen
Titeln:
Schlager, allenfalls mal ein Song. Neunmalkluge Experten der
U-Branche hielten eine verblüffende Logik parat:
"Mit einer großen und kräftigen Stimme singt man keine
Chansons". Doch genau das will und tut sie jetzt!
Ihre erste "Chanson"-LP erscheint in der BRD: "Diamanten
haben keinen Hunger". Musikalische Leitung: Hans Hammerschmid.
Eine elitäre Komponisten-Formation (u.a. Hans Hammerschmid,
Hans-Martin Majewski, Rolf-Hans Müller, Richard Oesterreicher) hat für sie
ein
Repertoire maßgeschneidert. Die Texte schrieb ihr Karl-Heinz
Otto, der "deutsche Andre Heller" (Wiener Presse).
1974
wurden gemeinsam mit
Chris Eklund einige englischsprachige Titel für
den österreichischen Rundfunk mit der ORF Big Band (unter der Leitung von
Karel Krautgartner) aufgenommen.
Einige der beteiligten Musiker trifft sie auch heute noch ab und zu in den
bekannten Jazzlokalen. Da wird natürlich des Öfteren über alte Zeiten geplaudert.
In der spanischen Serie "¡Señoras
y señores!" hat sie gemeinsam mit Aniko Benkö sowie Waterloo & Robinson einen Auftritt
in Madrid im Rahmen einer Galashow anlässlich des Farbfernsehens in Spanien (ausgestrahlt am 4. Januar 1975).
In Heft 8/74 der Musikfachzeitschrift "Der Musikmarkt" erscheint eine
Kritik ihrer Langspielplatte:
Gerry Berndorff: Erste große Erfolge hatte sie in
Hongkong
Gerry Berndorff, die "Stimme für Kopf und Ohr", ist eine
junge Wienerin, die nun mit ihrer ersten Langspielplatte "Diamanten haben
keinen Hunger",
auf sich aufmerksam machen möchte. Und so ausgefallen wie der
Titel sind auch die Texte dieser Produktion:
Da hört man eine bunte Palette
von Chansons und Liedern, nachdenkliche und auch ein bisschen fröhliche,
resignierende und auch optimistische,
ein bisschen Lebensweisheit und
persönliche Rückblenden.
Die meisten dieser Titel stammen aus der Feder von Hans
Hammerschmid. Die Texte sind von Karl-Heinz Otto, dessen Stil oft mit dem
Andre Hellers
vergleichen wird.
Die Aufnahmen fanden im Spätherbst vergangenen Jahres im
Münchener Studio 70 statt, und das Ergebnis ist eine jener Platten,
die
sichtlich aus Begeisterung an der Sache und zu dem Zweck entstanden sind, einer
sicherlich talentierten Sängerin Gelegenheit zu geben,
ihr Können zu zeigen.
Auf Tournee ging Gerry Berndorff das erste Mal mit Bandleader
Ambros Seelos, der irgendwo eine Bandaufnahme von ihr gehört hatte:
"Diese Frau wird uns begleiten", stand für ihn fest. Und in
Hongkong und Manila trat sie mit einem solchen Erfolg auf, dass ein Kritiker
in Hongkong
überschwänglich urteilte: "Seit Eartha Kitt und Diana Ross
ist es keiner Interpretin - noch dazu einer deutschsprachigen - so gelungen,
durch Intellekt und Stimme ein großes Auditorium zu hypnotisieren."
Andere Zeitungen verglichen die zierliche Sängerin aus Wien
sogar mit Shirley Bassey.
Ende der
70er-Jahre war sie kurz (für etwa ein Jahr, zwischen Karin Stranig und Lydia
Weiss) als "Tupfi" bei den KaiKuKas.
danach |
Als Sängerin tritt sie schon seit einigen Jahren nicht mehr in Erscheinung -
trotzdem hat sie aber noch immer mit einigen ihrer früheren Kollegen guten Kontakt
und ist auch gern gesehener Gast in Wiener Jazzlokalen. Die Zeit als Sängerin war für sie wunderschön und wichtige Zeit, die sie nicht missen möchte. Mit Evamaria Kaiser verband sie (bis zu deren Tod 1994) eine gute Freundschaft und zahlreiche Ausflüge. Damit ihr nicht langweilig wird, arbeitet sie auch heute noch zwei Tage die Woche in einem Büro. In ihrer Freizeit reist sie gerne, liest in Märchenbüchern aus aller Welt und genießt Abende in Konzerten und Jazzlokalen. |
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Gerda heute
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- zurück zur Show-Chance 1969 -
Quellen:
Billboard-Magazine 19. August 1967 (Sopot)