um
1950
als
Eva Christine Hinker in Wien geboren 1970 und 1971 nimmt sie an der Show-Chance teil, scheitert jedoch an der Wien-Vorausscheidung und erreicht nicht das Finale. Steckbrief für die Talente-70-LP (Stand: Sommer 1970) Lieblingsautoren: französische Literatur Lieblingssänger: Bob Dylan, Jack Grunsky, Leonard Cohen Lieblingsfarbe: gelb Hobbies: Entwurf von Kleidern, Emailschmuck, Yoga Wünsche für die Zukunft: Erfolg mit meiner Musik |
Während der Schulzeit im Gymnasium begann sie ab dem 10. Lebensjahr ein Studium
der klassischen Gitarre als außerordentliche Schülerin an der Akademie für
Musik und darstellende Kunst in Wien bei Luise Walker (1910-1998).
Im Alter von 17 Jahren begann sie sich mit französischen Chansons (nach einem
Schul-Workshop), Folkmusik (z.B. Jack's Angels, Joan Baez) und Balladen von Leonard
Cohen sowie deutschsprachigen Liedermachern (z.B. Reinhard Mey, Wolf Biermann)
auseinander zu setzen.
In dieser Zeit entstanden auch erste eigene Texte und Kompositionen.
Show-Chance |
Ende 1969 wurde sie in der "HörZu" auf die "Show-Chance" aufmerksam und
schickte ein Demoband zum ORF. Bereits nach kurzer Zeit wurde sie von
Evamaria Kaiser zum Vorsingen
eingeladen, wo sie sofort überzeugte.
Im Rahmen der "Nachwuchsförderung" wurden ihre zeitlosen und nicht
gerade kommerziellen Titel "Michael" und
"Sommertage" (Arrangements: Ernst Kugler) für den ORF
aufgenommen und sehr häufig im Radio gespielt. Die Tantiemen haben ihr die
erste "richtig gute" Konzertgitarre eingespielt.
In dieser Zeit hatte sie sogar einen Fernsehauftritt in Peter Rapp's
legendärer Fernsehsendung "Spotlight".
Im Rahmen der "Show-Chance" sang Eva
Christine folgenden Titel:
"Michael" (Eigenkomposition) -
Vorausscheidung, 1970
"Sommertage" (Eigenkomposition)
- Vorausscheidung, 1971
"Tür Nummer 30" (Eigenkomposition) -
Vorausscheidung, 1971
Im Studentenclub "Zentrum 9" hatte sie einen Soloabend mit eigenen Songs.
Im September 1971 gestaltete sie eine halbstündige Solo-Sendung für Radio
Niederösterreich mit eigenen Titeln (musikalische Umrahmung: Ernst Kugler mit
Band) und Gedichten von Wolfgang Borchert.
u.A. "Sommertage", "Tür Nummer 30", "Heute noch",
"Michael", "Ich wollt ich wäre", "Pauli und Johannes und Julia und
ich".
Für die Vorentscheidung 1971 in Wiener Neustadt wurde sogar der Termin
ihrer Hochzeit verschoben ...
Bildüberbringerin: Eva Christine |
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Der Fall "Eva Christine" ist bzw. war besonders interessant für
mich. Vermutlich genau deshalb, weil es keinerlei Informationen über sie gibt. Sie kam mit ihrem Titel "Michael" zwar nicht ins Finale - erschien aber trotzdem auf der LP "Talente 70". Der Grund dafür ist relativ einfach: Die LP erschien vor dem Finale und Produzent Gottfried Indra wählte gemeinsam mit Evamaria Kaiser und dem ORF die, ihrer Meinung nach, besten Kandidaten aus. Lange Zeit konnte ich nichts Genaueres über sie herausfinden, die wenigen Informationen waren nicht hinderlich. Zahlreiche "Eva Christines" im Raum Wien/Niederösterreich werden mich insgeheim wohl dafür verflucht haben, dass ich sie kontaktiert haben. Herausgekommen ist dabei leider nichts. Doch meistens bekommt man genau dann - wenn man gerade die Flinte ins Korn wirft und glaubt es wird nie etwas - einen Hinweis, der einen zum Ziel führt. Und heute kann ich stolz sagen: "Ich habe Eva Christine gefunden!". Die ganze Sache wäre ja wohl nicht so interessant, wenn ihr Lied "Michael", eine romantische Liebesgeschichte, nicht so ungewöhnlich für diese Zeit wäre. Mir gefällt es wirklich gut, vor allem die poetischen Ausdrucksweisen ("... wir lauschten dem Sing-Sang der Eisenbahngeleise...") auch wenn es teilweise ein klein wenig kitschig ist. Es erzählt von einem jungen Mann namens Michael, einem Träumer, der ihr die Augen öffnete und die Welt zeigte. Auf eine Art und Weise die ihr bis dato unbekannt war. Erzählt von gemeinsamen Unternehmungen und Tagträumereien. Und am Ende kommt dann heraus, dass Michael inzwischen erwachsen ist und sie sich doch noch danach sehnt, wenn er wieder so "wild" wie früher wäre. Michael (sofern es ihn wirklich gab) hat sich hoffentlich geehrt gefühlt ... :) |
Die Zeit danach |
Das 1968 begonnene
Medizinstudium und die Familiengründung auf der einen, Musik und Texten auf
der anderen Seite. Das ging nicht mehr unter einen Hut und bedurfte einer
Entscheidung.
Das ernsthafte Weiterverfolgen einer musikalischen Karriere als Sängerin und
Songwriterin wäre - inklusive Stimmbildung und instrumentaler Studien - ein
Fulltime-Job gewesen.
"Meine Lieder, ich nenne sie mal vorwiegend lyrische Protestsongs, habe ich
ausnahmslos selber geschrieben.
'Schlagersternchen' war definitiv nie eine Option für mich", so Eva heute
über ihre damalige Zeit.
Anschließend erfolgte die Promotion zur Dr. med. univ. - Ausbildung
zur Ärztin für Allgemeinmedizin und später auch Psychotherapeutin.
Daneben bildete sich im Bereich der klassischen Gitarre (u.A. bei Jorgos
Panetsos) weiter.
Heute ist sie als Ärztin für Psychotherapeutische Medizin im 14.
Wiener Gemeindebezirk tätig.
Vor einigen Jahren entdeckte sie ihre kreative Ader zum literarischen
Schreiben und nahm seither an zahlreichen Schreibwerkstätten und Lesungen
teil.
Einige Texte von ihr wurden in verschiedenen Anthologien veröffentlicht, so
zum Beispiel:
Die Reise der Drei
(EUSAG)
In Worten ... vier Ansätze (Schreiblöwe)
Lyrik im Jahrbuch für das neue Gedicht (Bretano,
2006)
Psycholyrik (Fachzeitschrift "Psychopraxis")
EVA CHRISTINE 1970 / WM LP "Talente 70" |
Michael (M & T: Eva Hinker) |
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